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ls wir vor vier Jahren voller Stolz das Casa Delano gekauft haben, befand es sich in einem super Zustand, stand „gut da“ und sah schön aus. So wie man es sich erhofft, wenn man sich ein Haus ausgeguckt und ausgesucht hat.
Soweit so gut. Aber der Zahn der Zeit (oder auch der schwäbische Pedantismus?!) macht auch vor Ferienhäusern nicht halt – und so kommt es, dass es immer was zu tun gibt!
Seien es größere Sachen wie das Carport („Ha, des Auto ko doch ned in dr‘ Sonne stande?! Was glaubsch wie hoiß des do wird?! Noi, omeglich!“), ein fleddriger Sichtschutz oder auch eine anständige (lies: nach schwäbischen Maßstäben) Fundamentbelüftung bis zu unmöglich krummen Schrankscharnieren, lauten Schranktüren oder klappernden Bodenfliesen – es gibt immer was zu tun! Und wenn einem gar nichts mehr einfällt (haha, das wird wahrscheinlich nicht so häufig vorkommen), dann kann man ja immer noch den Garten umgraben und umgestalten („ … weil der blöde verlauste Hibiksus hat mich ja schon immer genervt, der kommt jetzt weg!“).
Na gut, manchmal denkt man auch, man macht nur mal „schnell“ ein neues Waschbecken rein, weil das alte nicht so schön ist und auch nicht so gute Ablagemöglichkeiten hat. Ist ja nix Großes. Klare Sache.
Tja, DACHTE man. Bis einem bewusst wird, das man ja in Spanien ist. Da machen die manchmal ein bisschen was anders als wir es von daheim gewohnt sind.
Wenn man dann nämlich denkt, man schraubt nur schnell das Waschbecken von der Wand und dann feststellt, dass dieses Waschbecken für die Ewigkeit SILIKONIERT wurde und vermutlich noch an der Wand hängen würde, wenn das Haus nach einem Erdbeben der Stärke 20 eingestürzt wäre! Spätestens wenn man dann 2 Wandfliesen mit samt dem Waschbecken von der Wand gerissen hat, um dann auch noch festzustellen, dass man von jeder Fliese im Haus eine Reserve hat AUSSER von genau dieser, dann wird schnell klar, dass aus einer Mücke schnell mal ein Mammut wird – inklusive Fliesenkauf, Fliesen verlegen und verfugen.
Na gut, dann hat man also nach dem ein oder anderen Wutanfall schön alles wiederhergestellt nur um dann festzustellen, dass das Waschbecken im Laden auf einem Podest stand und offensichtlich für ZWERGE konzipiert ist (wir sind alle keine Riesen sollte man hier kurz anmerken!). Soll heißen: auch der handgefertigte Ausschnitt für den Sipphon war für die Katz. Okay, tief durchatmen, bis zehn zählen … Oooohm. Oder so. Also alles auf Anfang, los in den Baumarkt, neue „Füße“ für den Waschtisch suchen, anbringen, Ausschnitt neu machen und montieren. Aus den anfänglich geplanten 1,5 Stunden sind so drei Tage geworden. Das war ein kleiner Einblick in die Freuden des „Häuslebesitzer“. Ganz schön abgeschweift bin ich außerdem, denn eigentlich wollte ich vom neuesten „Projekt“ berichten ;).
Der Pool, unser heimlicher Feind.
Diesmal ist es die Umrandung. Sie ist abgefallen. An manchen Stellen. Sehr hässlich anzusehen. Geht also gar nicht!
Na gut, Erhaltungsmaßnahmen kann man natürlich nur in Angriff nehmen, wenn man auch selber vor Ort ist. Blöd ist nur, dass die Fliesen sich überlegt haben abzufallen, wenn wir nicht da sind. Toll. Also fix die Blumentöpfe vor die „Löcher“ geschoben und den Schönheitsmakel kaschiert, es soll ja alles schön sein, wenn Gäste kommen und ihren Urlaub verbringen.
So, jetzt sind wir ja da und können den biestigen Fliesen zu Leibe rücken. Da wir nette Eltern haben, standen neue Fliesen schon im Keller zur Verarbeitung bereit. Sehr gut. Der Handwerker is auch bestellt, da dachten wir, wir machen die restlichen Fliesen mal „schnell“ selber weg, fallen ja eh schon von allein ab.
Werkzeug gerichtet (Eimer, Handschuhe, Hammer, Meissel, Besen, Kehrschaufel, Sonnencreme weil Juli!) und los gehts. Die ersten Mosaikplatten sind wie erwartet quasi von selber abgefallen, ok. Fein. So kann’s weiter gehen. Nein, leider Fehlanzeige. Offensichtlich hatte unser findiger Vorgänger das selbe Problem und hat an einigen Stellen nachbesser lassen. Für die EWIGKEIT! Auch diese Fliesen wären nach einem Erdbeben der Stärke 25 noch an Ort und Stelle gewesen. Was für uns zur Folge hatte, dass wir ca. 60% der Mosaiksteine EINZELN abschlagen mussten. Na herzlichen Glückwunsch, aus der netten Kurzbeschäftigung wurde so ein Vormittag füllendes und mit Sonnenbrand gekröntes Programm.
Als die letzte Fliese glücklich den Weg ins Eimerchen gefunden hatte, schien also alles gut zu sein.
Der Handwerker war für den nächsten Tag bestellt. Die neuen Fliesen sollten angebracht werden. Gesagt getan, pünktlich um 11 gingen die Arbeiten los und wir an den Strand. Ist ja schließlich auch Urlaub.
Da wir gesehen hatten, dass auch die mosaikbelegte Sitzbank auf der Terrasse schon ein wenig mitgenommen aussah, (auch hier fallen die Mosaikplättchen ab) dachten wir, das kann alles in einem Aufwasch erledigt werden. Wir hatten extra Fliesen als Puffer eingerechnet, müsste also reichen. Super. FALSCH! Es fehlt genau eine Fliese. E-i-n-e. Der Blutdruck steigt, denn die schönen orangefarbenen Fliesen waren ein Restposten im Fliesengeschäft.
Gott Sei Dank, ein Happy End! Flugs eingefallen im Fliesenhandel und das vor-vorletzte der unschuldig rumstehenden Fliesenpäckchen an uns gerissen! Die letzte Fliese kann also jetzt feierlich verlegt werden!
Hasta luego. Bis zur nächsten Baustelle!
Das Carport
Der Keller
Das Waschbecken
Die Poolumrandung
Der Sichtschutz
Was sonst noch geschah …

Niemand wird mehr nass, dank einer Dachrinne rund ums Haus.

Aus der Villa Chumbera wird unser Casa Delano – auch am Eingangsschild.

Damit niemand im Winter frieren oder im Sommer schwitzen muss, haben wir dem 3. Schlafzimmer auch eine Klimaanlage spendiert …

… passend dazu musste natürlich ein „kleines“ Loch in die Wand für Anschlüsse und Kabel.

Es werde Licht im Pool!

… auch das muss immer wieder mal sein: Fliesen neu einlassen ;-)